Im ersten Teil der über die Geschichte der Dr. Martens konntet ihr lesen, wie alles begann, heute geht es mit den subkulturellen Hintergründen weiter.
Der Sänger Pete Townshend von der Band The Who änderte das Interesse an den Boots schlagartig, als er sie auf der Bühne trug. 
Was er als Ausdruck des Stolzes auf seine working class Herkunft tat, sorgte dafür dass viele jungen Menschen den Schuh tragen wollten.
Als Zeichen des Aufstands des Proletariats, als politisch linkes Symbol, als Zeichen für die Dazugehörigkeit diverser aufstrebender Musikgenres und -szenen und schlicht aus Modegründen. 
Jeder Mensch, der die Pubertät durchlebt oder hinter sich hat, kennt den Wunsch nach Abgrenzung, Provokation und einem Zugehörigkeitsgefühl, all das wurde durch den 1460 ermöglicht. 
Dementsprechend ist es kein Wunder, dass auch Punks und Docs zueinander fanden. Als sich die Musikgenres noch weiter verwoben, wurden Dr. Martens auch von den Mitgliedern von Depeche Mode und Dark-Wave-Ikone Anne Clark getragen. Vom New- und Dark-Wave inspiriert, fanden auch Goths Gefallen an den hohen 10- oder 20- Loch Schnürstiefeln. 
Ich selbst bin Kind der 90-er und ehrlich gesagt ein bisschen neidisch, dass ich  keine große Jugendbewegung mehr erleben konnte, weil schon Vieles vor meiner Geburt erkämpft wurde. Ich wuchs in einer Zeit auf, in der Eltern nicht mehr geschockt sind, wenn man sich heimlich Dr. Martens kauft, sondern erlebe bei uns im Pick Up wie Mütter und Väter ihre Kinder ermutigen, ihre ersten Docs auszusuchen. 
Genauso kommen aber jahrelange Stammkunden mit grünem Irokesen und strahlen übers ganze Gesicht, weil sie ein neues Paar Stiefel mit Nachhause nehmen. Ebenso werden manche Menschen nostalgisch und kaufen ihre Halbschuhe fürs Büro ganz bewusst mit der gelben Naht und nicht das unifarbene Pendant, mit den Worten „Früher war ich auch nicht angepasst, ein bisschen erhalte ich mir davon.“ 
Spätestens seit Beyoncé ihre Tanzcrew beim Coachella Festival mit bunten 1460 ausstattete, kann man nicht mehr bestreiten, dass Docs in der Popkultur angekommen sind. 
Und das ist doch auch genau das, was den Kult dieser Schuhe ausmacht- alle möglichen verschiedenen Menschen, Genres und Szenen zu verbinden! Vom Symbol der working class zum Symbol der Vielfältigkeit und Toleranz der Gesellschaft. You’ve come a long way, Dr. Martens.
Lena